Direkt zum Inhalt

26.06.2024

MÖWE: Die ersten zehn Trauerbegleiterinnen gehen an den Start

 

Mitte Oktober 2023 eröffnete das Kindertrauerzentrum MÖWE in der Hörder Rathausstraße 12 und seine Angebote haben sich seitdem schnell herumgesprochen: Es melden sich Familien mit Trauerfällen, und auch Lehrkräfte, Menschen aus der Sozialen Arbeit, aus Kindergärten und Kitas oder Psychologinnen und Psychologen. Sie rufen für betroffene Familien an oder empfehlen die Trauerarbeit, die MÖWE leistet. 31 selbst gestaltete Trauerkerzen – jede für einen Verstorbenen – stehen inzwischen auf dem Regal. Denn inzwischen sind drei Gruppen voll belegt: zwei für Kinder sowie eine Gruppe für Jugendliche mit jeweils sieben bis neun Teilnehmenden. Die Gruppen treffen sich vierzehntägig und bearbeiten verschiedene Aspekte der Trauer.

Viel zu viel Arbeit nur für die Hauptamtlichen Katrin Riebling und Beate Schwedler allein. Ab jetzt werden sie tatkräftig unterstützt von zehn Ehrenamtlichen, die sich bei den Gruppenangeboten mit einbringen. Seit November besuchten sie den Ausbildungskurs bei Abend- oder Wochenendseminaren. Es ging dabei um Trauermodelle, Trauerwege, den persönlichen Umgang mit Tod und Trauer, den Umgang mit trauernden Menschen, um Familiensysteme, Genogramme, Kindertrauer, Todesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen, um den Sinn von Schuld, Jenseitsvorstellungen der Religionen und persönlich, Suizid, Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen, Einbeziehung von Kindern rund um den Tod, Recht, Kinderschutzkonzepte und natürlich auch um Methoden der Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen.

Da MÖWE Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche auch Angebote an die begleitenden Erwachsenen richtet, erwarben die Ehrenamtlichen auch Kenntnisse über die Leitung eines Trauercafés und die Entwicklung von niedrigschwelligen Angeboten für Familien in Trauer.

Bei allem steht die Überprüfung der eigenen Haltung in der Begleitung im Vordergrund, denn jede einzelne Trauerreaktion ist in Ordnung – es geht nicht um Bewertungen, sondern immer um Akzeptanz.

Finanziell unterstützt wurde die Ausbildung für die Ehrenamtlichen von der Bezirksvertretung Hörde mit 6.000 Euro. Mit MÖWE sind die Angebote der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche in Dortmund deutlich erweitert: „eine positive Entwicklung“, findet Projektleiterin Beate Schwedler. Die Resonanz auf die Eröffnung des ersten Kindertrauerzentrums in Dortmund ist bisher sehr groß, geradezu überwältigend. „Ohne die Unterstützung von Sponsoren wäre dies alles nicht möglich gewesen,“ sagt Schwedler.

Wer Interesse hat, die Ausbildung zur ehrenamtlichen Trauerbegleiterin ebenfalls zu durchlaufen (Start voraussichtlich Ende 2024), kann sich jetzt schon melden unter hallo@kindertrauerzentrum-dortmund.de oder telefonisch unter 0231-53389800.