Inklusion ist weit mehr als die Bereitstellung von Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Sie ist das Fundament einer Gesellschaft, die auf den Prinzipien Respekt, Gleichheit und Solidarität beruht. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen individuellen Merkmalen, die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Eine inklusive Gesellschaft ist eine Gesellschaft, die ihre Vielfalt als Bereicherung begreift und die Stärken jedes Einzelnen anerkennt und fördert. Sie benötigt das Engagement der vielen aktiven Menschen und insbesondere das Engagement von Stiftungen, die Initiativen und Projekte bei ihrer Umsetzung unterstützen. Dieses Engagement stand im Mittelpunkt des 6. Dortmunder Stiftungstages:
Über 100 Akteurinnen und Akteure des lokalen Stiftungswesens waren der Einladung der Wirtschaftsförderung Dortmund gefolgt, um sich zum Thema Inklusion, unter dem der Stiftungstag in diesem Jahr stand, auszutauschen, neue Impulse zu sammeln und die Verleihung des Stiftungspreises zu feiern. Dazu wartete die Besucher*innen ein vielfältiges Programm: Zunächst hatten fünf Projekte die Möglichkeit, ihre Arbeit dem interessierten Publikum in Form von kurzen Pitches zu präsentieren. Neben der Nachbarbude, die in der Dortmunder Nordstadt ein Netzwerk der Nachbarschaftshilfe aufbauen, der Paulus Gesellschaft, die aus der Pauluskirche einen Veranstaltungs- und Begegnungsort macht, sowie dem Verein „Projekt Ankommen e.V.“, der Geflüchtete bei der Integration in Dortmund unterstützt, präsentierten sich auch die Vereine „Wohnen ohne Handicap“ und „Autismus als Spektrum“. „Wohnen ohne Handicap“ kurz WOH ist eine Elterninitiative, die Wohnraum für junge Menschen mit Behinderung schafft. Hierfür wird das ehemalige evangelische Gemeindehaus in Dortmund-Sölderholz umfangreich saniert und zu einer behindertengerechten betreuten Wohngemeinschaft umgebaut, in der acht Jugendliche im April einziehen werden. Auch für viel Aufmerksamkeit sorgte der Vortrag von Christine Bartsch vom Verein „Autismus als Spektrum“, die aufgrund besonders eindrucksvoll berichtete, wie wichtig die Sichtbarkeit und Aufklärungsarbeit zu den Themen Autismus, ADHS und Leben mit Behinderung ist. Bartsch stellt besonders heraus, dass Neurodivergente Personen eine Minderheit ohne ausreichende Lobby sind, der nur wenige Anlaufstellen und Unterstützung zur Verfügung stehen. „Die Möglichkeit auf freie Entfaltung und soziale Integration ist ohne immensen Aufwand für diese Personen kaum möglich“, so Bartsch, die von eigenen Erfahrungen berichtete. Der Verein arbeite aktuell an einem Podcast, Beratungsangeboten für Menschen im und außerhalb des Spektrums und Workshops/Seminare für Fachpersonal.
Im weiteren Verlauf des Programms lieferte Prof. Dr. Irmgard Merkt, eine Pionierin der inklusiven Musikpädagogik an der TU Dortmund, den intellektuellen Impuls der Veranstaltung. Bei ihrem Vortrag nahm sie die Gäste mit auf Reise durch 4000 Jahre Inklusionsgeschichte bis hin zu heutigen Projekten, die besonders die musikalische Talentförderung in den Mittelpunkt stellen. Eindrucksvoll zeigte sich die Arbeit der Projekte in den vielfältigen musikalischen Kurzbeiträgen, die Merkt einspielen ließ. Ihre Ausführungen gaben den anwesenden Gästen interessante Denkanstöße und zeigte auch direkt vor Ort, welche fruchtbare Arbeit dort geleistet wird: Der Auftritt der inklusiven Band OpenExcess des gesamtkunstwerk e.V. erntete viel Applaus und Zugaberufe.
Im Anschluss wurde in feierlichem Rahmen der 6. Dortmunder Stiftungspreis verliehen. Ein Preis der wie auch in den vergangenen Jahren für besonderes Engagement von Stiftungen durch eine Fachjury vergeben wird. Auch dieser stand ganz im Zeichen des Themas Inklusion. Der Jury zeigte sich ein vielfältiges Bild des Engagements der Stiftungen in Dortmund. Jede einzelne Stiftung, die vorgestellt wurde, zeugte in ihren Projekten von einem Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Lebensumständen, weshalb viele Stiftungen ihren Weg in die engere Auswahl fanden. Letztendlich entschied man sich für eine kleine Stiftung mit großer Wirkung, die viele der herausragenden Projekte (auch anderer Stiftungen) fördert: die Lusebrink-Kinderstiftung.
In ihrer Laudatio betonte Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund, dass sich die Lusebrink-Stiftung mit bewundernswertem Engagement dem Ziel der Chancengleichheit verschrieben habe. „Mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die vielen Projekte und Initiativen hier vor Ort in Dortmund haben Christiane und Jörg Lusebrink es möglich gemacht, nicht nur Barrieren abzubauen, sondern auch Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Lebensumstände zu bauen“. Unmittelbar nachdem der Stiftungspreis übergeben wurde, zeigte sich der Einsatz des Paares erneut: Wie auch die KARL-KOLLE-Stiftung als Preisträger des vergangenen Stiftungstages, überreichte Christiane Lusebrink gemeinsam mit ihrem Ehemann den Scheck unmittelbar nach der Übergabe an eines der Projekte weiter, welches sich zuvor präsentiert hatte. Der Verein „Wohnen ohne Handicap“ freute sich sichtlich über die finanzielle Zuwendung. „Im April steht der Umzug der Jugendlichen in die behindertengerechte betreute Wohngemeinschaft an. Dort gibt es immer wieder Wünsche, die wir nun erfüllen können“, so Jens Dohrmann, zweiter Vorsitzender des Vereins. Neben der Wirtschaftsförderung gratulierten auch stellvertretend für die weiteren Förderer des Stiftungstages Evi Hoch (Wilo-Foundation), Sascha Horitzky (Sparkasse Dortmund) und Oliver Purm (Dortmunder Volksbank) herzlich.
Im Anschluss nutzen die Teilnehmenden die Möglichkeit des Austausches beim „Markt der Möglichkeiten“, bei dem sich weitere Projekte und Initiativen vorstellten. Auch hier galt es zu netzwerken, Ideen auszutauschen und weiterzuentwickeln. Dr. Arne Elias, Leiter des Teams Innovation der Wirtschaftsförderung und Organisator der Veranstaltung, zog nach deren Ende ein positives Fazit: „Der diesjährige Stiftungstag zeigt uns wieder, wie vielfältig und weitreichend das Engagement der Menschen hier vor Ort ist. Besonders die Förderung der Inklusion, die so wichtig für Dortmund als Großstadt der Nachbarn mit großer Vielfalt ist, zeigt, dass Inklusion von den vielen Aktiven hier nicht nur als moralische Verpflichtung wahrgenommen wird, sondern als wesentlicher Schritt hin zu einer gerechten und lebenswerten Gesellschaft für alle. Dafür ist die Lusebrink Stiftung ein exzellentes Beispiel.“
Am Freitag den 28. Oktober 2022 fand der 5. Dortmunder Stiftungstag, nach einer zweijährigen Zwangspause durch die Coronapandemie, in den Räumlichkeiten des „Brauturms“ im Dortmunder U statt. Über 100 Akteur*innen des Dortmunder Stiftungswesens versammelten sich, um gemeinsam mit der Stadt Dortmund das gesellschaftliche Engagement zu feiern.
Nach dem sich die geladenen Gäste vor Ort versammelt hatten, gab es bereits die erste Möglichkeiten für einen gemeinsamen Austausch in gewohnter Atmosphäre. Im Anschluss wurde die Veranstaltung von den Moderatoren Dr. Arne Elias und Dr. Stefan Röllinghoff von der Wirtschaftsförderung Dortmund eröffnet. Sie begrüßten die Teilnehmer*innen herzlich und übergaben an Dr. Florence Thurmes für den ersten Programmpunkt des Tages. Hierbei erhielten die Anwenden einen Einblick in die Geschichte und Bedeutung des Veranstaltungsortes sowie Informationen über die verschiedenen Einrichtungen und Nutzungen im Gebäude, wie beispielweise das Museum am Ostwall. Zu einem späteren Zeitpunkt bestand die Möglichkeit im Rahmen des Stiftungstages eine Führung durch eben jene Räumlichkeiten zu begleiten.
Als Botschafterin der Stadt Dortmund war Bürgermeisterin Ute Mais zugegen. In ihrer Laudatio sprach sie voller Stolz über die Bedeutung und die herausragenden Leistungen der Dortmunder Stiftungslandschaft. Dabei wurde besonders die Arbeit mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen hervorgehoben und ein Lob an jeden einzelnen engagierten Menschen in der Stadtgesellschaft ausgesprochen. Anschließend übernahm Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Heike Marzen das Wort und leitete zum inoffiziellen Höhepunkt des Tages über: Der Vergabe des Förderpreises des Dortmunder Stiftungstages.
Unter dem Motto „Coronapandemie – Lokale Ansätze gegen eine globale Krise“ hatte auch in diesem Jahr eine Fachjury aus aktiven Protagonist*innen der Dortmunder Stiftungslandschaft eine Stiftung ausgewählt, die sich im Rahmen der Thematik des Förderpreises besonders verdient gemacht hatte. Am Ende des Auswahlprozesses, der einige Tage vor dem Stiftungstag stattfand und auf Einreichungen Dortmunder Bürgern und Bürgerinnen aufbaute, stand ein Gewinner fest. Die KARL-KOLLE-Stiftung, benannt nach Ihrem Begründer, durfte den Preis, in Form eines Pokals und eines symbolischen Schecks in Höhe von 3.000€, entgegen nehmen. Der Industrielle Kolle hatte bereits vor seinem Tod entschieden, dass sein gesamtes Vermögen aus der Stahl- und Biegeindustrie in die Obhut der Stiftung gehen sollte. Seine Frau war deutlich früher verstorben und er selber hatte keine direkten Nachkommen. Seit der Gründung der Stiftung im Jahr 1998 hat sich eine Liste mit unzähligen Leistungen für die Gesellschaft in Dortmund angesammelt. Der Fokus liegt dabei satzungsgemäß auf einer Förderung von Wissenschaft und Technik, insbesondere von jungen Menschen im MINT-Bereich. Dies allein macht die KARL-KOLLE-Stiftung zu einem würdigen Empfänger des Förderpreises, doch auch die unmittelbaren Hilfen in der Coronapandemie und damit im Bezug zum Förderpreis des Dortmunder Stiftungstages 2022 waren von großer Bedeutung. Besonders erwähnt sei dabei die zweimalige, vollständige Sicherung der diakonischen Versorgungsangebote für Wohnungslose in Dortmund und Lünen, als die lokalen Suppenküchen pandemiebedingt schließen mussten. Außerdem wurden 1.100 Lern- und Spielrucksäcke an Schüler*innen in verschiedenen Altersgruppen verteilt, die ihnen auf spielerische Art und Weise richtiges Verhalten in der Pandemie lehrten. Auf der Bühne übergab Marzen den Preis in die Hände der vierköpfigen Delegation der KARL-KOLLE-Stiftung. Professor Winfried Pinninghoff als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung übernahm die Dankesrede und betonte dabei, wie sehr man sich durch den Preis geehrte und der langjährigen Arbeit gewürdigt fühle.
Daraufhin folgte eine Geste, die nicht nur die Gemeinschaft der Dortmunder Stiftungen beispielhaft darstellt, sondern auch vollständig spontan und damit überraschend für alle Anwesenden war. Professor Pinninghoff bat die Vertreter*innen des geplanten Kinderhospiz Sonnenherz, unter der Schirmherrschaft der Elisabeth-Grümer-Stiftung, auf die Bühne und übergab den Scheck zur Umsetzung des Projektes. Die sichtlich gerührten Vertreter*innen bedankten sich und berichten kurz über die Besonderheiten ihres Herzensprojektes, bei dem es kranken und sterbenden Kinder ermöglicht werden wird, gemeinsam mit ihren Eltern in der Einrichtung zu leben. Dieses Konzept ist für Dortmund einzigartig und die Planungen sind bereits weit fortgeschritten.
Nach diesem Teil des Stiftungstages konnten die Teilnehmer*innen bei einer Stärkung und Erfrischung den Kontakt zu anderen suchen. Das freie Netzwerken bildet ein Herzstück der jährlichen Veranstaltung und dient dem Austausch und der weiteren Vernetzung innerhalb der Dortmunder Stiftungslandschaft. Soziale Engagement kann sein volles Potenzial nur in Teamarbeit entfalten und die Anwesenden nutzt die Zeit ebenfalls, um einen Blick auf die ausgewählten Informationsstände zu werfen.
Währenddessen wurden die letzten Vorbereitungen für die anschließenden Workshops getroffen. Nach einer Anmoderation von Dr. Elias konnten die Teilnehmer*innen selbstständig einen von vier Workshops mit relevanten Themen für die erfolgreiche Stiftungsarbeit wählen. So stellte beispielweise die Sparkasse Dortmund Erbschaftsfundraising für Stiftungen und Lensing-Media von den Ruhrnachrichten Kommunikation in Print & Online für Stiftungen vor. Wer hier kein Thema für sich entdeckte, konnte sich der Führung durch das Dortmunder U anschließen. Nach den Workshops endete der 5. Dortmunder Stiftungstag, der jedes Jahr von der Wirtschaftsförderung Dortmund mit Unterstützung der Sparkasse Dortmund, der Wilo-Foundation, dem Bundesverband Deutscher Stiftungen und dem Deutschen Stiftungszentrum organisiert wird.
Am Freitag, 28. Februar 2020 feierte die Stadt Dortmund mit dem 4. Stiftungstag wieder das gesellschaftliche Engagement Dortmunder Stiftungen. Knapp 150 Akteurinnen und Akteure aus dem Dortmunder Stiftungswesen kamen dazu in der Sparkassenakademie NRW am PHOENIX-See zusammen. Neben dem fachlichen Austausch und der Vernetzung untereinander bildete die Verleihung des Förderpreises den Höhepunkt der Veranstaltung. In diesem Jahr überreichte Oberbürgermeister Ullrich Sierau die Auszeichnung an beneVolens, Kommende-Stiftung Dortmund. Damit ehrte er eine Stiftung, die sich besonders für den Abbau von Chancenungleichheit im Bildungssystem einsetzt. Thomas Westphal überreichte zudem symbolisch 5 Schulranzen an Inga Kröger von der Stiftung Kinderglück und warb für eine breite Unterstützung des Projekts Schulranzen.
„Soziale Schieflagen werden oft vererbt, nicht absichtlich, aber faktisch. Viele Kinder, gerade in der Nordstadt Dortmunds, brauchen Hilfe, Paten und Mentoren auf ihrem Weg durch das Bildungssystem. Hier tut sich einiges und es gibt bereits tolle Projekte, doch noch so viel mehr Bedarf“, begründete Oberbürgermeister Ullrich Sierau stellvertretend für die Jury des Stiftungstages die Entscheidung für eine Stiftung, die sich der sozialen Gerechtigkeit verschrieben hat und damit „eine Investition in die Zukunft tätigt“.
Die Stiftung beneVolens wurde 2009 ins Leben gerufen und engagiert sich vorwiegend auf dem Feld der sozialen Bildungsförderung. Ein wichtiger Kern der Stiftungsarbeit ist das Projekt Soziales Seminar, das die Kommende Dortmund, das Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn, bereits seit 40 Jahren durchführt. Es setzt an den Schulen dort an, wo die Vermittlung von Bildungsinhalten aufhört und folgt dem Leitgedanken, Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken und so ihre gesellschaftliche Integration zu fördern. Seit der Gründung von beneVolens, was aus dem Lateinischen übersetzt so viel wie „wohlwollend“ oder „hilfreich“ heißt, konnte das Projekt von der Hauptschule Husen auf insgesamt fünf Schulen ausgeweitet werden.
Ein weiteres Beispiel für die herausragende Arbeit von beneVolens ist die aktuelle Kooperation mit der Manfred-Fischer-Stiftung für das Projekt Wirtschaftsethik, mit dem an deutschen Schulen das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zielen thematisiert wird. „Das Projekt zeigt die Anschlussfähigkeit der Arbeit der Stiftung“, so Ullrich Sierau in seiner Laudatio. „Mit wenig Kapital viel bewirken, das ist die Kunst der Stiftungsarbeit gerade für kleinere Stiftungen.“
Die frühe Sensibilisierung des Unternehmertums als einer besonders wichtigen Form, gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen, ist auch das Anliegen des Projektes Entrepreneurship, das bereits mit dem Schulpreis Wirtschaftswissen prämiert wurde. Derzeit wird es an einer Hauptschule in Kamen durchgeführt, Oberbürgermeister Sierau äußerte den Wunsch nach einer Erweiterung auf eine Dortmunder Schule. Er resümierte: „beneVolens ist eine kleine Stiftung, die viel Gutes getan hat und noch einiges vorhat.“
Das Stiftungswesen in Dortmund erlebt einen Aufschwung: Fast 200 Stiftungen zählt die Stadt heute, davon wurde ein Großteil erst in den letzten 20 Jahren gegründet. Thomas Westphal, Leiter der 10-köpfigen Jury des Förderpreises, ist sehr zufrieden mit dieser Entwicklung: „Ich bin beeindruckt von dem Engagement, das viele Einzelpersonen an den Tag legen. Aber auch die Stiftungen Dortmunder Unternehmen, zum Beispiel die Wilo-Foundation, geben der Gesellschaft viel zurück. Unsere Stadt steht vor so mancher Herausforderung, und Stiftungen können eine wichtige Rolle bei ihrer Bewältigung spielen. Von der Kultur- und Sportförderung, der Kinder- und Jugendhilfe, der Bildungs- und Wissenschaftsförderung, dem Gesundheitswesen bis hin zum Umwelt- und Naturschutz, Völkerverständigung und Denkmalschutz wird die gesamte Bandbreite der Stadtgesellschaft erfasst.“
Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, Impulse für die Entwicklung der Stadt geben und das Gemeinwohl fördern. Diese drei Säulen stehen im Vordergrund der Stiftungsarbeit in Dortmund und der umliegenden Region. Um das Stiftungsnetzwerk Dortmund weiter auszubauen und Kontakte und Kooperationen zu vermitteln und die Öffentlichkeit über Projekte und deren Wirkungen zu informieren, fand am 18. Dezember der 3. Dortmunder Stiftungstag statt.
Die Stiftungsszene in Dortmund ist noch relativ jung, gleichzeitig aber überaus lebhaft. Viele Bürger*innen engagieren sich hier auf unterschiedliche Weise für Menschen, Ideen und Projekte. Mehr als 150 Stiftungen sind im Großraum Dortmund zu Hause – mit steigender Tendenz. Um engagierten Menschen schnell und einfach einen Überblick über die Stiftungsprogramme in der Stadt bieten zu können und sozialen Organisationen bei der Suche nach Paten zu unterstützen, hat die Wirtschaftsförderung Dortmund vor einem Jahr das Stiftungsportal ins Leben gerufen. Hier finden Fördernde und Fördersuchende, Stiftungsgründungswillige sowie potenzielle Zustifter und Sponsoren auf einer Plattform zueinander. Die Förderschwerpunkte reichen von Bildung und vielfältigen sozialen Aufgaben bis hin zu Kultur und Sport.
Stiftungstag für gemeinsamen Austausch
Die Stiftungen Dortmunds und der Region zu vernetzen, über ihre Förderaktivitäten und Wirkungen ihrer unterstützten Projekte zu informieren sowie zusammen neue Ideen zu entwickeln, wie man gute Förderpraxis weiterentwickeln und Neues gemeinsam unterstützen kann, ist das Ziel des Dortmunder Stiftungstages, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführt wird. Hierzu trafen sich am 18. Dezember 200 Stiftungsvertreter und Stiftungsexperten*innen im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte.
Neben einem vielseitigen Programm mit Vorträgen u.a. von Hans Leyendecker, Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2019 in Dortmund, und Deutschlands oberstem Stiftungsförderer Felix Oldenburgs sowie einer Vorstellungsrunde von Förderprojekten wurde bei der Veranstaltung auch der Förderpreis des Dortmunder Stiftungstages durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau verliehen. Preisträger des diesjährigen Stiftungstages sind zu gleichen Teilen die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung und die Anne-Fischer Stiftung für ihre besonderen Verdienste um die Kulturförderung in Dortmund. Die Höhe des Preisgeldes beträgt jeweils 3.000€.
Die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung mit Sitz in Herdecke feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum und ist einer der wichtigsten Kulturförderer in Dortmund mit bis heute mehr als 30 wichtigen Förderprojekten von Kulturinstitutionen und Initiativen. So z.B. Museum am Ostwall, Internationaler Schubert Wettbewerb, Internationales Frauenfilmfestival Dortmund, Verein für Neue Musik Dortmund, Dortmunder Schubert-Chor, das Konzerthaus Dortmund, Dortmunder Kunstverein, diverse Schulen in Stadtgebiet u.v.m.. Die beiden Vorstände Christa Stronzik und Dr. Jochen Plaßmann nahmen den Preis für die Stiftung entgegen.
Die anne-fischer-stiftung fördert kulturelle Dialoge und Grenzüberschreitungen in lokalen, überregionalen und internationalen Zusammenhängen, die einen speziellen Bezug zum Kulturort Depot in der Dortmunder Nordstadt haben. Die Initiatorin und Namensgeberin der Stiftung Anne Fischer (1937–2001) war eine der Gründerinnen des Depot. Kulturprojekte und Formate sind unter anderem die
WorldPress Fotoausstellung, das f² – Fotofestival, das Dortmund Trash Up! Upcycling Festival, Kooperationen mit der der FH Dortmund u.v.m.. Heide Kemper und Dieter Fischer (Stifter und Kuratoriumsvorsitzender) nahmen für die Stiftung den Preis entgegen.
Die Dortmund-Stiftung als Partner des Dortmunder Stiftungstages und in der Jury vertreten durch die Vorstände Dirk Schroeder und Prof. Rolf Kinne betonte das vorbildliche Engagement der Preisträger für die Dortmunder Kultur. „Eine Stiftung soll private Mittel für öffentliche Zwecke nutzbar machen. Stiftungen fühlen sich dem Gemeinwohl verpflichtet, sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt und erfreulich unabhängig. Das macht sie in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche und Herausforderungen besonders wichtig. Die Dortmunder Stiftungen geben mit ihrer Arbeit unverzichtbare Impulse für die Entwicklung unserer Stadt und der Region“, so der Oberbürgermeister.
Auch Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, stellte die Bedeutung der Stiftungsarbeit für die Stadt heraus. „Stiftungen als ‚dritte Kraft‘ zwischen Markt und Staat übernehmen in unserer modernen Gesellschaft bedeutende Aufgaben. Stiftungen schaffen eine soziale Rendite und haben mit Ihrer Unabhängigkeit eine besondere Gestaltungs- und Innovationskraft. Dies wollen wir in Dortmund weiter zielorientiert bündeln.“
Engagement öffentlich sichtbar machen
Der Stiftungstag soll aber nicht nur diejenigen ansprechen, die sich bereits aktiv in der Förderszene der Stadt engagieren, sondern auch Menschen für das Thema sensibilisieren, die mit den Stiftungen der Region noch nicht vertraut sind. „Der Tag soll Öffentlichkeit für die großartigen Projekte der zahlreichen Stiftungen in Dortmund schaffen und den Bürgerinnen und Bürgern die Chance geben, sich mit dem Thema auf direkte Art und Weise auseinanderzusetzen“, so Ullrich Sierau.
Evi Hoch, Stiftungsvorstand der Wilo-Foundation und Jury-Mitglied des Förderpreis des Dortmunder Stiftungstags, freut sich über den großen Zuspruch der vielen teilnehmenden Stiftungsvertreter: „Wir haben von Beginn an darauf gesetzt, dass viele Dortmunder Stiftungen ein ausgewiesen lokales Interesse haben. Beim Stiftungstag erhalten sie Impulse für ihre Stiftungsarbeit und insbesondere ein lokales Vernetzungs- und Förderprojektangebot. Letzteres erleichtert die Arbeit der oftmals schlank aufgestellten Stiftungen und motiviert darüber hinaus zur Zusammenarbeit zum Wohle der Dortmunder Bürger - wie das jüngste Beispiel der Ruhrtalente zeigt, wo drei Stiftungen zusammenwirken.“
Die Veranstaltung wurde unterstützt durch die Dortmund-Stiftung, die S-PrivateBanking Dortmund GmbH, die wilo- foundation und den Bundesverband Deutscher Stiftungen.
Unter dem Motto „Fördern.Vernetzen.Anstiften“ fand am 13.10.2017 der 2. Dortmunder Stiftungstag statt. Rund 160 angemeldete Stiftungsvertreter und Experten aus dem Stiftungswesen trafen sich im Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Zentrale Themen des Stiftungstages waren der „Impact“ als Messgröße der Wirkung und Nachhaltigkeit sowie Kooperationen und Synergien in der Stiftungsarbeit. Dazu startete das Dortmunder Stiftungsportal www.dortmunder-stiftungsportal.de. Die Förderpreise des Dortmunder Stiftungstages wurden besondere Arbeit in der beruflichen Integration von Flüchtlingen und Migranten vergeben.
Mit über 150 Dortmunder Stiftungen ist die Stiftungslandschaft im Raum Dortmund gut aufgestellt und wächst kontinuierlich. Der 2. Dortmunder Stiftungstag bot dem Stiftungswesen in Dortmund wieder ein stadtgesellschaftliches Forum, auf dem neue wirkungsvolle Ansätze und Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen diskutiert wurden. Dabei widmen sich die Stiftungen ganz unterschiedlichen Themenbereichen. Stark vertreten sind in Dortmund soziale Zwecke, aber auch Bildungsprojekte, Kunst und Kultur werden gefördert. Ein gutes Beispiel ist die erste Etage des Dortmunder Konzerthaus. Auf den roten Wänden wird die Vielzahl der Förderer besonders deutlich – ohne Stiftungen also kein Konzerthaus!
„Die Stiftungslandschaft in Dortmund ist anders als vielen Großstädten Deutschland: es sind nicht die wenigen großen und alten sondern die vielen kleinen und mittleren und jungen Stiftungen, die die Landschaft in Dortmund ausmachen. Ähnlich wie die Dortmunder Unternehmenslandschaft. Und die Stiftungslandschaft ist vielfältig – sie ist bunt wie Dortmund – Dortmund.Bunt! eben!“, sagte Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund.
Umso bedeutender ist es die Wirkungsweise und Nachhaltigkeit der Arbeit in den Fokus zu stellen. Hierzu dient auch das neue Dortmunder Stiftungsportal, welches die Stiftungslandschaft in Dortmund und deren Arbeit weiter bekannt macht. Das Dortmunder Stiftungsportal ist ein wichtiges Instrument, die Stiftungslandschaft unserer Stadt und deren Engagement für die Gesellschaft öffentlich dazustellen und weitere Möglichkeiten der Vernetzung zu schaffen. Das Dortmunder Stiftungsportal dient als eine Kompetenz- und Vernetzungsplattform für alle, die sich für Dortmund und im Stiftungswesen engagieren wollen. Hierzu gehören in weiteren Ausbaustufen auch die Themen Social Innovation und Social Entrepreneurship innerhalb Dortmunds und in der Region Dortmund.
Mit dem Förderpreis des Dortmunder Stiftungstages wurden in diesem Jahr die Grone Bildungszentren gGmbH ausgezeichnet. Mehr dazu lesen Sie unter Förderpreis.
Den diesjährigen Sonderpreis der Dortmund-Stiftung für besonders nachhaltige Wirkung erhielt die Stiftung Soziale Stadt mit den Projekten „Ausbildungscoaching für Geflüchtete“ und „Ausbildungsfonds für Geflüchtete“.
Über 100 Stiftungen haben ihren Sitz in Dortmund. Die Förderschwerpunkte reichen von Arbeit und Bildung über Wissenschaft und Technik bis zu Kunst und Kultur. Doch welche Stiftung setzt sich wofür ein?
Der 1. Dortmunder Stiftungstag am 21. Januar 2016 sollte Förderer und Fördersuchende im Rathaus zusammen bringen. Unter dem Motto „Anstiften!“ stellten Dortmunder Stiftungen ihre Arbeit vor, in vier verschiedenen Fachforen konnten sich die Besucher austauschen und vernetzen – und vielleicht sogar neue Initiativen entstehen lassen.
Stiftungen fördern den gesellschaftlichen Wandel und sichern die Zukunft der Stadt. Noch nie gab es so viele Stiftungen in Deutschland wie heute. Allein zwei Drittel der heute 21.000 Stiftungen sind in den vergangenen 15 Jahren gegründet worden. Auch in Dortmund hat das Stiftungswesen seitdem an Bedeutung gewonnen: Die Wirtschaftsförderung hat in Dortmund mehr als 150 aktive Stiftungen ermittelt.
Den feierlichen Höhepunkt setzte der mit 1.500 Euro dotierte Förderpreis, den Oberbürgermeister Ullrich Sierau an Elisabeth Grümer von der gleichnamigen Hospiz-Stiftung übergab. Eine musikalische Einlage des Ensembles der Chorakademie und der Auftritt des NRW Junior Balletts Dortmund rundeten die Veranstaltung ab.