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07.06.2023

Das Kinderglück-Schulranzenprojekt 2023

Die Stiftung Kinderglück hat mehr als 4.000 Schulranzen an Erstklässler verteilt, somit hat die Stiftung auch in diesem Jahr das größte Schulranzen-Projekt in ganz Deutschland umgesetzt. Die 22 ehrenamtlichen Helfer verteilten in der Kinderglückhalle im Holzwickeder Eco Port gegenüber dem Flughafen Dortmund insgesamt 4.000 hochwertige Tornistersets an 286 Antragsteller aus sozialen und kommunalen Einrichtungen in Dortmund und dem Kreis Unna.

Das Ziel des Projekts ist es, bedürftige Erstklässler mit einem Schulranzen auszustatten, da sie sonst am ersten Schultag nur mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel vor dem Schulportal stehen würden. "Kinder, die mit einem Stoffbeutel in die Schule kommen, entwickeln kaum ein gesundes Selbstwertgefühl und Freude am Lernen", erklärt Bernd Krispin, der Vorsitzende der Stiftung Kinderglück. "Leider gibt es in unserer Region viele benachteiligte und vernachlässigte Kinder, und der Bedarf ist enorm", fügt er hinzu. Krispin legt großen Wert darauf, dass die Kinder zu keinem Zeitpunkt erfahren, dass ihr neuer Schulranzen eine Spende ist. Die Ranzen sollen von den Eltern zu Hause übergeben werden.

Deshalb haben am Verteiltag auch über 300 Abholer - darunter Kindertagesstätten, Familienzentren, Grundschulen und Jugendhilfeträger - die Schulranzen in der Kinderglückhalle entgegengenommen, um sie den Eltern ohne Anwesenheit der Kinder zu übergeben.

Der Hilfebedarf ist in den letzten Jahren enorm gestiegen Bernd Krispin bestätigt, dass der Bedarf und die Anzahl der verteilten Schulranzen in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Die Gründe dafür sind die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und steigende Kosten aufgrund der Inflation. Aufgrund dieser Faktoren verzeichnet die Stiftung, wie alle spendenbasierten Organisationen, einen erheblichen Rückgang der Spenden. Auch für das aktuelle Schulranzen-Projekt, das nur eines von vielen Projekten der Stiftung ist, besteht immer noch eine Finanzierungslücke, die geschlossen werden muss. "Aber wir haben es trotz aller Hindernisse geschafft, das Schulranzen-Projekt 2023 umzusetzen", freut sich Bernd Krispin. "Mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Insgesamt benötigen wir rund 320.000 Euro und eine enorme Menge Energie von unseren ehrenamtlichen Helfern, ohne die das Projekt nicht realisierbar wäre."

"Das gesamte Team, meine Frau Susanne und ich sind zutiefst bewegt von der Unterstützung, die wir erhalten haben. Manchmal werde ich sehr emotional und möchte allen Unterstützern, Spendern und Förderpartnern meinen herzlichen Dank aussprechen", sagt Kinderglück-Gründer Krispin.

Die Zahl der von Armut bedrohten Kinder steigt weiter an, und damit steigt auch der Bedarf an Schulranzen. Vor drei Jahren verteilte Kinderglück etwa 2.100 Ranzen im Rahmen des Projekts. In diesem Jahr waren es bereits fast doppelt so viele. Der Bedarf ist so groß geworden, dass das gesamte Projekt kurz vor dem Aus stand, gibt Bernd Krispin zu.

Das Schulranzen-Projekt stand kurz vor dem Aus. Der Grund dafür war, dass renommierte Schulranzenhersteller, die bisher verlässliche Kooperationspartner waren, nicht mehr bereit waren, solch große Mengen zu einem akzeptablen Preis an Kinderglück abzugeben. "Ein hochwertiger Schulranzen wie der, den wir verteilen, kostet im Handel normalerweise 250 bis 300 Euro", erklärt Bernd Krispin. Vor etwa anderthalb Jahren wurde jedoch deutlich, dass die Zusammenarbeit mit den Markenherstellern, mit denen sie bisher gut zusammengearbeitet hatten, zum Ende kam. Krispin berichtet: "Man hat uns gesagt, dass wir solche Mengen an Schulranzen einfach nicht mehr bekommen können."

Ab einer relativ geringen Stückzahl verlangt beispielsweise Ergobag, einer der größten Hersteller, nun den Einkaufspreis abzüglich 30 Prozent für jeden Ranzen. "Das wären etwa 180 Euro gewesen", rechnet Krispin vor. "Das hätten wir uns nicht mehr leisten können." Aus diesem Grund haben Bernd Krispin und sein ehrenamtliches Netzwerk überlegt, wie sie mit diesem Problem umgehen können, um das Schulranzenprojekt im Sinne der bedürftigen Kinder aufrechtzuerhalten. Die Lösung bestand darin, dass sie die Schulranzen nun selbst herstellen. Das mag ungewöhnlich sein, wie Krispin zugibt, aber sonst gäbe es das Schulranzen-Projekt überhaupt nicht mehr.

Die Eigenentwicklung "tonton" rettet das Schulranzenprojekt Die Stiftung Kinderglück hat tatsächlich einen eigenen qualitativ hochwertigen Schulranzen entwickelt, von dem inzwischen 4.000 Stück verteilt wurden. Bald soll er unter dem Namen "tonton" auch auf dem Markt erhältlich sein. "Der Schulranzen ist in vier Varianten für Jungen und Mädchen erhältlich", sagt Bernd Krispin stolz. "Er ist von absolut hoher Qualität und mindestens so gut wie die Spitzenmodelle der professionellen Hersteller." Natürlich können sie in Bezug auf die Vielfalt nicht mit den professionellen Herstellern konkurrieren. Krispin erklärt: "Das ist auch nicht unser Ziel."

Was die Qualität der Ranzen betrifft, stehen sie den bekanntesten Markenprodukten in nichts nach. Die Entwicklung war möglich, weil Kinderglück über ein großes Netzwerk, langjährige Verbindungen und viel Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Die "tonton"-Ranzen werden unabhängig von der Stiftung und genauso wie die Ranzen der professionellen Hersteller vermarktet. "In wenigen Tagen wird auch eine eigene Website dafür freigeschaltet", kündigt Krispin an. Ein weiteres Ziel der Vermarktung der eigenen Schulranzen ist es, dass jeder, der einen solchen Ranzen kauft, Kinderglück unterstützt. Die "tonton"-Ranzen werden zu einem Preis von 235 Euro im Handel verkauft.

"Jeder verkaufte Ranzen bedeutet, dass wir keine Spenden mehr für dieses Projekt sammeln müssen", erklärt Krispin. "Denn jeder verkaufte Ranzen finanziert einen weiteren gespendeten Schulranzen."