Die Corona-Pandemie stellt auch das kulturelle Leben Dortmunds vor enorme Herausforderungen. Nach heutigem Stand wird das Theater Dortmund voraussichtlich erst mit Beginn der kommenden Spielzeit im September 2020 seinen Betrieb in den Häusern unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen wiederaufnehmen. In der Zwischenzeit hat das Theater unterschiedliche innovative und außergewöhnliche Formate ins Leben gerufen, um den Kulturbetrieb in Dortmund auch während dieser herausfordernden Zeit aufrecht zu erhalten. Dazu zählt auch das digitale Veranstaltungsformat Kultur@Home. Aktueller Spielort war kürzlich die neue Unternehmenszentrale des Dortmunder Technologiespezialisten Wilo.

Am Sonntag, 14. Juni 2020, wurden im Foyer des neuen Wilo Pioneer Cubes kurze Sequenzen des Opern- und Ballett-Repertoires des Theater Dortmund aufgeführt und sind nun im Internet zu sehen: Zwei Mitglieder des Dortmunder Opernensembles, Mandla Mndebele (Bariton) begleitet von Christoph JK Müller am Klavier, präsentierten die Arie „È sogno o realà“ aus der Oper „Falstaff“ von Guiseppe Verdi sowie „You‘ll never walk alone“ - eine Dortmunder Fußballhymne. Anschließend tanzte das NRW Juniorballett zum aktuellen Thema "social distancing" eine tänzerische Hommage an Ludwig van Beethoven. Abschließend brachten zwei Solisten des Dortmunder Ballettensembles, Javier Cacheiro Aléman und Alisa Uzunova, zwei Ausschnitte aus der Trilogie „Paradiso“ des Dortmunder Ballettdirektors und Chefchoreografen Xin Peng Wang auf die Bühne des Wilo Pioneer Cubes.

Anlass für die Aktion bot die langjährige Kulturförderung der Wilo-Foundation: „In Zeiten von Corona halten wir es für wichtig, an der Seite unserer Förderpartner zu stehen, unter anderem auch, indem wir Künstlern ermöglichen, neue digitale Formatideen zu erproben, sowie – wie in diesem Fall – Räume und die technische Umsetzung dafür zur Verfügung stellen“, erklärt Evi Hoch vom Stiftungsvorstand. „Das Theater Dortmund unterstützen wir bereits seit vielen Jahren. So wird das NRW Junior Ballett beispielsweise seit seiner Gründung im Jahr 2014 von uns unterstützt - genauso wie seither auch die Oper. Dieses Frühjahr hätte die Neuinszenierung von Spontinis Oper „Fernand Cortez oder die Eroberung von Mexiko“ den von uns geförderten „Wagner-Kosmos“ eröffnet, die nun auf 2021 verschoben werden muss.“ Die Stiftung gab 2017/18 auch einen Reisekostenzuschuss für die China-Tournee des Ballettensembles, das in Dortmunds Partnerstadt Xi’an gastierte, und für das Kinder- und Jugendtheater Dortmund, das mit dem Gastspiel „Tschick“ nach Russland in Dortmunds Partnerstadt Rostov am Don reiste.

„Passend zu Kultur@Home fördern wir seit seiner Gründung auch das Modellprojekt Akademie für Digitalität und Theater (ADT). Hier entsteht unter der künstlerischen Leitung des Schauspiel Dortmund ein europaweit einzigartiges Modellprojekt für digitale Innovation, künstlerische Forschung und technikorientierte Weiterbildung. In diesem wird also untersucht, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf das Kulturschaffen hat, aber ebenso, welche Möglichkeiten und Chancen diese bietet.“ Die Umsetzung von „Kultur@Home“ ist in den Augen von Evi Hoch auch vor dem Hintergrund der neuen digitalen Möglichkeiten zu sehen, in dem die Künstler trotz geschlossener Häuser ihre Präsenz und Teile der erarbeiteten Werke zeigen können. Das Format gastierte in der Vergangenheit bereits in der Hauptstelle der Sparkasse Dortmund, weitere ungewöhnliche Spielorte sollen nach Wunsch der Verantwortlichen folgen.

Alle Sequenzen von Kultur@Home auf dem WiloPark mit Erläuterungen von Evi Hoch (Stiftungsvorstand, Wilo-Foundation) und Tobias Ehinger (Geschäftsführender Direktor des Theater Dortmund) finden Sie hier.